St. Anna-Treff Schwerin, 19. Juni 2013, 20.00 Uhr
Ort: Orthodoxe Kirche, Hamburger Allee 120, 19063 Schwerin

Referent: Priester Dionisij Idavain, Schwerin/Hamburg

Ikone ist ein griechischer Ausdruck und heißt Bild. In orthodoxen Kirchen prägen ganze Bilderwände, die sogenannten Ikonostasen, den Raum. Die Ikonen werden dort sogar mit einem Kuss verehrt. Das ist für Menschen westlicher Prägung ungewohnt.

Am Anfang des 8. Jahrhunderts wurde die Verehrung der Bilder durch Kaiser Leo III. verboten. Das Bilderverbot des Alten Testaments und die Unmöglichkeit, die göttliche Natur in einem Bild zu erfassen, wurden dabei als Begründungen angeführt. Unermessliche Kunstschätze wurden zerstört, Gegner der Bilderstürmerei verfolgt und getötet. Erst auf dem II. Konzil von Nizäa, das 787 stattfand, wurden Ikonen, mit der bildlichen Darstellung Christi, der Mutter Gottes und der Heiligen, wieder erlaubt. Dabei wurde auf die wichtige Unterscheidung von Bild und Urbild hingewiesen. Ikonen durften wieder sein, denn die Verehrung galt nicht dem Bild an sich, sondern dem Dargestellten, die Anbetung aber gilt Gott allein.

Priester Dionisij Idavain wird die Bedeutung und Theologie der Ikonen für die Orthodoxe Kirche in der vor kurzem errichteten Schweriner Kirche erläutern, bevor auch die Ikonen der Katholischen Kirche St. Andreas in Augenschein genommen werden.