Frauenkreis Kühlungsborn, 11. Januar 2016, 19.30 Uhr
Ort: Saal der Kath. Gemeinde, Ostseeallee 1b, 18225 Kühlungsborn

Referent: Wilhelm Reichel, Güstrow

Seit mehr als tausend Jahren führen Pilgerwege u.a. von Skandinavien oder dem Baltikum durch Deutschland und Frankreich nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens, wo sich der Legende nach das Grab des Apostels Jakobus befindet. Diese lange vergessenen Wege wurden seit 2005 belebt, so dass es inzwischen 1004 km an Pilgerwegen in Mecklenburg-Vorpommern gibt.
Mit dem Bestseller „Ich bin dann mal weg" wurde das Pilgern populär und fast zu einem Massenphänomen. Doch pilgern ist nicht gleich wandern. Pilger erleben einen äußeren und inneren Weg. Sie erleben den Dreiklang von - ich muss loslassen und aufbrechen, - unterwegs sein und innehalten,- ankommen, nicht nur mit den Füßen.
Loslassen beginnt beim Packen des Rucksacks und beim Verzicht auf den oft selbstverständlichen täglichen Luxus. Je weniger ich trage, umso leichter ist der Weg. Beim Pilgern erleben wir, im Gegensatz zum alltäglichen Leben, Entschleunigung. Pilger erfahren die Freiheit des Weges und dass sie unendlich viel Zeit haben.
Beim Gehen durch die ruhige, schöne mecklenburgische und vorpommersche Landschaft, beim Betreten alter Kirchen können Pilger Schweigen und Zuhören neu lernen.

Der Referent: Wilhelm Reichel ist Koordinator der Jakobspilgerwege für Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft e.V.