Ökumenischer Studienkreis Parchim, 27. Januar 2016, 19.00 Uhr
Ort: Edith-Stein-Haus, Invalidenstr. 20, 19370 Parchim

Referent: Pater Jürgen Knobel, Lindow/Mark

Aus dem Holz des Kreuzes wachsen Blätter. Das Todes-Kreuz Christi verwandelt sich so in einen Lebensbaum. Es finden sich in Mecklenburg einige Beispiele in Kirchen. Das prominenteste ist das Triumphkreuz im Doberaner Münster.
Pater Jürgen Knobel geht in seinem Vortrag auf die biblischen Grundlegungen und die Interpretationen der Kirchenväter ein, mit ihren symbolischen Deutungen des paradiesischen Lebensbaumes als Sinnbild des Kreuzes und umgekehrt. Quasi verwandelte sich das Leidenskreuz Christi auf Golgatha durch sein Opfer und seine Auferstehung in den Lebensbaum.
Seither ist der Lebensbaum als christliches Symbol entweder mit dem Kreuz zur Einheit verschmolzen oder durch Gegenüberstellung mit ihm in engste Beziehung gebracht. Es gibt keinen Zweig der darstellenden christlichen Kunst, in dem das Motiv des Baumkreuzes nicht irgendwie vertreten wäre. Der Vortrag zeigt in einer Reise durch die Zeit die genealogische Entwicklung dieses Parusie-Kreuzes von den Anfängen im 3. Jahrhundert bis heute.